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1. Bilder aus der jüdischen Vergangenheit - S. 45

1914 - Frankfurt am Main : Kauffmann
— 45 — In der Synagoge, in welche er sich unter Begleitung einer grossen Volksmenge am Sabbatmorgen begab, hat man schon eine sieben Ellen lange und drei Ellen breite mit einem Dach versehene Tribüne, aus Holz gezimmert, für ihn bereitet und sie mit kostbaren Teppichen aus Seide und bunter Wolle von innen und aussen ausgestattet, so dass von dem Holzwerk selbst nichts zu sehen war. Unterhalb dieser Tribüne hatten für diese Feier besonders auserwählte Jünglinge, gute und geübte Sänger, Aufstellung genommen, während der Exilarch mit den beiden Jeschibot-Häuptern auf der Tribüne, aber von niemandem gesehen, sassen. Der Vorsänger begann nun mit "pid den Gottesdienst und die Jünglinge respondierten auf jedes Wort mit N1h Die Sabbatpsalmen wurden wechsel- weise vom Vorsänger und der Gemeinde vorgetragen bis zu nolud* Nun setzten wechselweise die jugendlichen Sänger ein,so dass also dervorsängerbegann: Ti Sdhoti?:, worauf die Jünglinge: *^Ovu Hn usw. bis zur Kedu- scha, auf welche die Gemeinde leise, der Chor aber laut respondierte. Der Vorsänger trug dann allein das folgende bis "!Njvor. Dann erhob sich alles zum Achtzehn- Gebet; kam nun der Vorbeter zur Keduscha, respondierte der Chor laut, war dann das Gebet beendet, setzte sich alles. Dann verliess der Exilarch seinen Platz, auf dem er bisher dem ganzen Volke verborgen geblieben war; wurde er alsdann dem Volke sichtbar, so erhob sich alles, er aber begab sich auf die Tribüne, die für ihn errichtet worden war, dann kam das Oberhaupt der Hochschule zu Sura hervor, verbeugte sich vor ihm und setzte sich neben ihn, nachdem jener die Verbeugung erwidert hatte. Unter demselben Zeremoniell begrüsste ihn das Schuloberhaupt von Pumbeditha, und als die beiden Schuloberhäupter, der von Sura zur Rechten und der von Pumbeditha zur Lin-

2. Bilder aus der jüdischen Vergangenheit - S. 143

1914 - Frankfurt am Main : Kauffmann
— 143 — stücke, so erzählten die dortigen Juden, seien das Silber, die Edelsteine und die Goldstickereien wert. Der Hechal hat zwei Türen, eine an der Südseite und eine an der Nordseite; zwei Vertrauensmänner sind von der Gemeinde eingesetzt, diese Türen zu schliessen und zu öffnen. In der Mitte der Synagoge ist eine Empore aus Holz, das ist die Teba, wo die Vorbeter das Gebet verrichten. Fünf Vorbeter sind gegenwärtig von der Gemeinde bestellt, an den Sabbaten und Feiertagen in schöner Sangesweise vorzubeten, ich habe so vorzügliche Vorsänger nirgends bei den Juden angetroffen. An Wochentagen jedoch kommen nur wenige in die Synagoge, „ein Kind könnte sie aufschreiben.“*) Um die Synagoge herum liegen viele Zimmer, so eines, in dem Betten für Kranke bereitstehen, oder für Fremde, die aus fernem Lande kommen und keine Herberge finden. Dann ein Zimmer, in dem Wasser vorrätig gehalten wird, und ein grosses und schönes für die Sitzungen der Gemeinde-Bevollmächtigten, denn die Gemeinde wählt alljährlich zwölf Deputierte, denen vom König das Recht verliehen ist, Steuern und Gefälle aufzuerlegen, Strafen zu vollziehen und zu verhaften. Dieses hat nun viel Unheil im Gefolge. Denn niederträchtige und dunkle Existenzen drängen sich mit Geschenken an den königlichen Statthalter heran, dass er ihre Wahl zu Deputierten veranlasse, sie führen dann alle Einkünfte der Synagoge und der Gemeinde, die sie erheben, dem Statthalter und seinen Grossen zu, um bei diesen in der willkürlichen Behandlung der Steuerzahler, denen sie ein eisernes Joch auferlegen, einen Anhalt zu finden. So versündigen sich die Deputierten gar sehr, denn die Armen klagen ohne Aufhör über den Druck ihrer Bedränger, und das Jammern der Stadt steigt zum Himmel empor. *) Vgl. Jes. io, 19, d. h. 10 Personen

3. Bilder aus der jüdischen Vergangenheit - S. 142

1914 - Frankfurt am Main : Kauffmann
— 142 — geber gibt es unter den dortigen viele; die Sünde ist ihnen zur Gewohnheit geworden, und sie verleumden täglich einer den anderen, ohne sich zu schämen. Hat einer einen Feind, so erdichtet er sich eine lügenhafte Angabe gegen ihn, stellt sich bei der Untersuchung die Unwahrheit heraus, so bringt das dem Verleumder keine Schande, da die Staatsgesetze den Angeber nicht bestrafen, wenn seine Angebereien nicht bewiesen werden. Mit den Keuschheitsgesetzen nehmen sie es sehr leicht, die meisten Bräute gehen nicht jungfräulich zur Trauung. Nur in bezug auf den Wein von Nichtjuden sind sie sehr skrupulös, denn ich habe gesehen, dass sie einen Juden, der sich einem Christen verdungen hatte, Wein von Ort zu Ort zu transportieren, des Lohnes verlustig erklärten und ihn in den Bann tun wollten, wenn er nicht sich im Irrtum befunden hätte. Der Synagoge in Palermo kommt keine in der Welt gleich. Im äusseren Vorhofe der Synagoge ranken sich Weinstöcke, deren gleichen man noch nicht gesehen, um steinerne Säulen; ich habe die Dicke eines der Weinstöcke gemessen, sie betrug fünf Spannen. Dann steigt man auf steinernen Stufen zu dem Vorhof hinab, der sich unmittelbar vor der Synagoge befindet. Dieser ist an drei Seiten mit einer Säulenhalle umgeben, und es befinden sich hier grosse Bänke, auf welche sich die setzen, die aus irgendeinem Grunde nicht in die Synagoge hineingehen wollen. Dort steht ein schöner und prächtiger Brunnen. An der vierten Seite ist der Eingang zur Synagoge. Diese ist viereckig, vierzig Ellen im Quadrat gross, an der Ostseite ist der Hechal, ein schöner Bau aus Steinen gleich einer Kapelle. Denn sie legen die Gesetzesrollen nicht in eine Lade, sondern im Hechal liegen sie auf einem Brette in ihrer Hülle und mit ihren Kronen geschmückt, die Griffe mit silbernen Granatäpfeln und Edelsteinen verziert; viertausend Gold-

4. Bilder aus der jüdischen Vergangenheit - S. 187

1914 - Frankfurt am Main : Kauffmann
— 187 — folglich von der Furcht vor der Gerechtigkeit ausgepresst sind? Man führe sie beide zum Galgen und verurteile sie zum Tode; hernach wollen wir schon befehlen, was weiter mit ihnen soll vorgenommen werden.“ Es ward also beiden das Leben abgesprochen und das Urteil gewöhnlichermassen publiziert. Wiewohl sich kein Mensch erkühnte, diese Sentenz unbillig zu nennen, so geriet doch jedermann in nicht geringe Bestürzung deshalben. Denn Secchi hatte sehr vornehme und reiche Verwandte, und der Jude war einer der ansehnlichsten ihrer Synagoge, dergestalt, dass von beiden Seiten sehr viele Memoriale und Bitten bei dem Kardinal Montalto einliefen, dass er doch zum wenigsten Lebensgnade für sie auswirken möchte. Nun war es in der Tat keineswegs des Papstes Ernst, sie hinrichten zu lassen, sondern er wollte nur die anderen mehr schrecken, dass sie hinfüro in dergleichen Fällen etwas vorsichtiger gehen lernten, und dannenhero liess er sich leichtlich überreden, den beiden Verbrechern anstatt der Todesstrafe die Galeeren zuzuerkennen. Er erbot sich aber, auch dieses letzte zu erlassen, wenn es ein jeder mit zweitausend Scudi erkaufte, welches Geld zu dem neuangefangenen Bau des Hospitals di Ponte Sisto sollte angewendet werden. Jedoch durften sie sich auf seinen ausdrücklichen Befehl vermittelst dieser Summe nicht eher losmachen, als bis man ihnen die Ketten schon an die Füsse gelegt. Auf solche Art erlangten sie ihre Freiheit, und dieses war das erstemal, dass Sixtus ein schon gesprochenes Urteil linderte und den Verbrechern Gnade erteilte.*) *) Diese von einem grimmigen Judenhasser wiedergegebene Shylok-Affäre ist die ursprüngliche und daher richtige Darstellung, und sei sie auch nur als eine Legende anzusprechen.

5. Bilder aus der jüdischen Vergangenheit - S. 180

1914 - Frankfurt am Main : Kauffmann
— i8o — Sie beauftragten alsdann den „Fürsten“*) Tirado, zum Oberrichter sich zu begeben und ihm für alles Gute, das er ihnen erwiesen, zu danken und ihn im Namen der Gesamtheit und jedes Einzelnen zu segnen. In Begleitung des Herrn Uri Halevi und dessen Sohn ging er hin, und als er sah, wie freundlich und ehrenvoll der Oberrichter sie empfing, sprach er: „Möge mein Herr es mir nicht übel nehmen, dass ich ein zweitesmal das Wort ergreife, eine Bitte an dich für mich und meine Brüder richte, die gekommen sind, unter deinem Schutze Gott zu dienen. Möchtest du doch für uns bei den Herren dieser Provinzen ein Fürsprecher sein, dass sie deinen Dienern mit Brief und Insiegel die Erlaubnis erteilen, auf öffentlichem Platze in dieser Stadt eine schöne Synagoge zu erbauen.“ Gott liess uns Gunst in seinen Augen finden, es gefiel ihm die Rede, und er sprach: „Eure Bitte ist gerecht, ich werde zu deinen und deines Volkes Gunsten mit den Herren des Landes sprechen, und nun kehrt in Frieden in eure Häuser zurück.“ Er hielt sein Wort, und nach drei Monaten erhielten sie die frohe Botschaft, dass auf Verwendung des Oberrichters hin im Rate der Herren der Regierung beschlossen wurde, sie und ihre Gemeinde geradeso zu schützen wie alle Bewohner der Stadt und wie alle, die sich unter ihrer Herrschaft niedergelassen haben. Dann übersandte der Oberrichter ihnen die Urkunde, welche die Erlaubnis zum Bau ihnen bestätigte. Auf Grund dieser Erlaubnis erwarben sie ein Grundstück und erbauten eine Synagoge auf der Homot Gracht und nannten sie Beth Jacob (dieser Name ist auf einem Marmorstein oberhalb der Eingangstür eingemeisselt), womit die jü- *) Ehrenbenennung als reicher Spender und Wohltäter seines Volkes.
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